31. März 2021

Das Start-up NexWafe hat ein neuartiges Verfahren entwickelt, um Siliziumwafer herzustellen. Dafür wird das Unternehmen mit dem Fraunhofer Gründerpreis 2020 ausgezeichnet.

Das Unternehmen NexWafe ist eine Ausgründung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE. Das Start-up verfolgt das Ziel, Siliziumwafer für Photovoltaikanlagen möglichst ressourcenschonend und preiswert herzustellen. Dazu hat das Unternehmen das sogenannte EpiWafer-Verfahren entwickelt. Damit können im Gegensatz zu konventionellen Methoden der Fertigung von Siliziumwafern sowohl die Produktionskosten als auch entstehende CO2-Emissionen verringert werden. Um die hochwertigen monokristallinen Wafer zu fertigen, betreibt NexWafe eine Pilotproduktionslinie in Freiburg.

Monokristalline Siliziumwafer klimafreundlich und kostensparend produziert

Bei dem von NexWafe entwickelten Verfahren wird zunächst eine Siliziumverbindung verdampft, die sich dann als kristalline Siliziumschicht direkt auf einen Saatwafer abscheidet. Aufgrund einer Trennschicht kann der so gewachsene neue Wafer anschließend abgelöst werden. Durch diese neuartige Technologie können Wafer in jeder gewünschten Dicke hergestellt werden. Gleichzeitig werden der Energie- und Materialverbrauch deutlich reduziert. Verglichen mit herkömmlichen Verfahren können die Herstellungskosten für Photovoltaikwafer durch das neue Verfahren um die Hälfte verringert werden. Daneben sinken die entstehenden CO2-Emissionen um 70 Prozent.

Trotz der neuen Technologie sind die von NexWafe produzierten Siliziumwafer vollständig kompatibel mit den Industriestandards der konventionellen Herstellung von Solarzellen und -modulen. Die Fähigkeit von NexWafe, dünne Wafer herzustellen, wird es der Solarindustrie ermöglichen, Weltrekord-Wirkungsgrade bei der Massenproduktion von Solarzellen zu erreichen. Damit ergeben sich auch neue Zukunftsperspektiven für den deutschen Industriestandort der Solarzellenproduktion.

Gründerpreis als Ansporn und Auszeichnung

Der Fraunhofer-Gründerpreis entstand im Zuge der Ausgründungsstrategie der Fraunhofer-Gesellschaft. Er zeichnet aus der Fraunhofer-Gesellschaft hervorgegangene Ausgliederungen für exzellente Gründungsprojekte aus. Kennzeichnend für solche Vorhaben sind am Markt aktive und erfolgreiche Start-ups, die durch ihre Produkte oder Dienstleistungen einen direkten Nutzen für die Gesellschaft aufzeigen. Der Fraunhofer-Gründerpreis wurde erstmalig 2016 vergeben. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.

Epi-Inspec

För­der­kenn­zei­chen: 03EE1043A-D

Projektlaufzeit
01.12.2019 31.12.2021 Heute ab­ge­schlos­sen

The­men

Photovoltaik

För­der­sum­me: 3.042.878 Euro