11. Mai 2023

Auf dem zweiten Photovoltaik-Gipfel hat Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck eine umfassende Photovoltaik-Strategie vorgelegt. Die darin beschriebenen Maßnahmen sollen unmittelbar umgesetzt werden und so den Ausbau der Solarenergie in Deutschland nochmals beschleunigen.

Im März 2023 fand der erste PV-Gipfel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Berlin statt. Hierbei wurde der Entwurf einer Photovoltaik-Strategie vorgelegt. Im Rahmen einer öffentlichen Konsultation konnten Rückmeldungen zu dem Entwurf abgegeben werden. Zwischenzeitlich hat das BMWK den Entwurf – basierend auf den mehr als 600 eingegangenen Stellungnahmen – überarbeitet und nun während des zweiten PV-Gipfels die ausgestaltete Photovoltaik-Strategie vorgestellt.

Elf Handlungsfelder für einen beschleunigten Ausbau

Mit der PV-Strategie verfolgt die Bundesregierung das Ziel, den Ausbau der Solarenergie in Deutschland deutlich zu beschleunigen.

„Photovoltaik ist einer der günstigsten Energieträger überhaupt und gehört zu den wichtigsten Stromerzeugungsquellen der Zukunft. Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bei 80 Prozent liegen. Die Photovoltaik soll mit einer installierten Leistung von 215 Gigawatt bis 2030 hier einen wichtigen Beitrag leisten. […] Mit der heute vorgelegten Strategie wollen wir den Ausbau nochmal deutlich beschleunigen und alle Bremsen lösen, die ein höheres Tempo beim Zubau bislang verhindert haben.“

Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz

Laut Habeck ist der Photovoltaikausbau auf einem guten Weg. Wie der Bundesminister beim zweiten PV-Gipfel ausführte, habe der Zubau im vergangenen Jahr bei über 7 Gigawatt gelegen. Für das Jahr 2023 gelte die Zielmarke von 9 Gigawatt, davon seien 2,7 Gigawatt bereits im ersten Quartal installiert worden.

Um das höhere Tempo beim Zubau zu realisieren, sind in der PV-Strategie elf Handlungsfelder benannt. Diese konkretisieren die dafür notwendigen Schritte. Sie reichen von Maßnahmen, die die Energiepolitik betreffen, über die Sicherung von Fachkräften bis hin zur Entwicklung neuer Technologien.

  1.  Freiflächenanlagen stärker ausbauen
  2.  Photovoltaik auf dem Dach erleichtern
  3.  Mieterstrom und gemeinschaftliche Gebäudeversorgung vereinfachen
  4.  Nutzung von Balkon-PV erleichtern
  5.  Netzanschlüsse beschleunigen
  6.  Akzeptanz stärken
  7.  Wirksame Verzahnung von Energie- und Steuerrecht sicherstellen
  8.  Lieferketten sichern und wettbewerbsfähige, europäische Produktion anreizen
  9.  Fachkräfte sichern
  10.  Technologieentwicklung voranbringen
  11.  Den schnelleren PV-Ausbau auch mit europapolitischen Instrumenten vorantreiben

Mit dem Veröffentlichen der PV-Strategie beginnt auch deren Umsetzung. Der Fokus für die nächsten Schritte liegt zunächst auf Maßnahmen, die für ein erstes Gesetzespaket (Solarpaket I) vorgesehen sind. In einem zweiten Gesetzespaket (Solarpaket II) sollen weitere Maßnahmen folgen. (av)