15. Juni 2022

Gute Nachrichten für den Klimaschutz am heutigen Global Wind Day: Die Kosten für Strom aus Windenergie werden immer günstiger. Weltweit drehen sich immer mehr Anlagen. Forscherinnen und Forscher tragen mit ihren Projektergebnissen maßgeblich zu dieser positiven Entwicklung bei.

Die Nutzung der Windenergie ist entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Trotz vergleichsweiser schlechter Windbedingungen hat sie 2021 den größten Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland geleistet. Damit blieb sie auch in diesem eher windschwachen Jahr vor der Braunkohle der wichtigste Energieträger. Etwa drei Viertel des Windstroms erzeugten Windenergieanlagen an Land (Onshore), ein Viertel die Anlagen auf See (Offshore).

Immer günstiger, immer mehr

Seit 2010 sind die Kosten für Strom aus Windenergie an Land um 56 und auf See um 48 Prozent gesunken. Technische Weiterentwicklungen bei Windenergieanlagen – wie etwa höhere Nabenhöhen und größere Rotorblätter – haben in den letzten zehn Jahren zu deutlich günstigeren Strompreisen geführt. Das zeigt dieser Bericht der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA).

Windenergieanlagen prägen in immer mehr Regionen der Erde das Landschaftsbild. Ende 2021 waren laut dem neuesten Report des Global Wind Energy Council (GWEC) weltweit 837 Gigawatt Leistung durch Windenergie an Land und auf See installiert. Mehr als ein Drittel davon, genau gesagt 338 Gigawatt, stehen in China, gefolgt von den USA mit rund 176 Gigawatt und Deutschland mit knapp 63 Gigawatt.

Forschungsprojekte schaffen Platz für zusätzliche Windenergie

Forschungseinrichtungen und Unternehmen arbeiten kontinuierlich daran, die Kosten für Strom aus Windenergie weiter zu senken und die Zuverlässigkeit der Anlagen zu erhöhen. Außerdem untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie und wo mehr Platz für den Bau von Windenergieanlagen gewonnen werden und die Akzeptanz in der Bevölkerung für diese nachhaltige Technologie gesteigert werden kann.

Direkte Folge eines Forschungsprojekts ist etwa die folgende Entscheidung der Bundesregierung: Windenergieanlagen können ab Mitte 2022 deutlich näher an sogenannten Drehfunkfeuern gebaut werden. Dies hat das Team der Forschungsprojekte WERAN und WERAN plus messtechnisch genau bewiesen. Der Prüfabstand zu Windenergieanlagen rund um die Drehfunkfeuer der Flugsicherung wird auf die Hälfte verringert.

Stress reduzieren – Akzeptanz steigern

Weltweit einmalig haben Forscherinnen und Forscher eine Langzeitstudie zu den Wirkungen von Geräuschen durch Windenergieanlagen durchgeführt. Ziel der Forschenden war es zu erfahren: Wodurch entsteht Belästigung? Und was kann man dagegen tun? Ihre Arbeiten rund um das Forschungsprojekt TremAc fassen sie in einer Broschüre zusammen.

Kosten für Offshore-Anlagen senken

Offshore-Windenergieanlagen stehen auf Monopiles, schweren Stahlrohren, die in den Meeresboden gerammt werden. Wissenschaftsteams haben den Herstellungsprozess dieser Stahlrohre optimiert, um in Zukunft die Kosten für Offshore-Anlagen zu senken. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts DRIFT stellen einen wichtigen Meilenstein dar und fördern eine effiziente und sichere Produktion von Monopiles. (se)

Projektsteckbriefe

 

WERAN plus

För­der­kenn­zei­chen: 0324252A-D
Projektlaufzeit: 13.06.2022 bis 31.03.2023
Fördersumme: 1.340.219 Euro
Themen:
 Windenergie Umweltauswirkungen und Akzeptanz

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TremAc

För­der­kenn­zei­chen: 0325839A-F
Projektlaufzeit: 01.02.2016 bis 31.07.2019
Fördersumme: 1.736.490 Euro
Themen:
 Windenergie Umweltauswirkungen und Akzeptanz

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DRIFT

För­der­kenn­zei­chen: 0324343A, B
Projektlaufzeit: 01.12.2018 bis 30.04.2021
Fördersumme: 304.940 Euro
Themen:
 Windenergie Offshore-Aspekte

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