19. April 2024

Was sind die Gründe für das Engagement von Menschen gegen Windenergieanlagen? Forschende untersuchen im Projekt Hemm den Wind  die Ursachen. Erste Zwischenergebnisse liegen jetzt vor.

Lokale Bürgerbegehren und Klagen von Umwelt- und Naturschutzverbänden haben zwischen 2018 und 2020 dazu geführt, dass deutlich weniger neue Windenergieanlagen in Betrieb genommen werden konnten. In dem interdisziplinären Forschungsprojekt Hemm den Wind  arbeiten Forschende aus den Bereichen Psychologie, Politikwissenschaft und Rechtswissenschaft an der FernUniversität in Hagen zusammen. Die grundlegende Fragestellung ist, wie es dazu kommt, dass Menschen sich entscheiden, gegen Windenergie zu klagen oder sich in einem Bürgerbegehren zu engagieren. Weiterhin schauen die Forschenden, in welchen Fällen das dazu führen kann, dass die Vorhaben gar nicht, eingeschränkt oder zeitlich verzögert umgesetzt werden – kurz gesagt, dass sie „gehemmt“ werden.

Aus dem im November 2022 gestarteten Projekt liegen nun erste Zwischenergebnisse vor. Demnach können Menschen sowohl von negativen als auch positiven Emotionen geleitet werden, wenn sie sich gegen Windenergie engagieren. Sich ungerecht behandelt zu fühlen, sei zum Beispiel eine der negativen Emotionen, so die Forschenden. Positiv sei hingegen das Gefühl, zusammen mit anderen etwas bewirken zu können. Der Bekanntenkreis spiele eine sehr große Rolle im Hinblick auf die Protestbereitschaft. Entgegen der Annahme spielen andere Menschen, mit denen man persönlich Kontakt hat, eine größere Rolle als Medienangebote zu diesem Thema. Regional gebe es zudem starke Unterschiede bei der Zahl der Bürgerbegehren. Das könne als Hemmnis für bestimmte Regionen ausgewertet werden. (mb)

Hemm den Wind

För­der­kenn­zei­chen: 03EE3076

Projektlaufzeit
01.11.2022 31.10.2025 Heute ab­ge­schlos­sen

The­men

Windenergie

För­der­sum­me: 929.311,14 Euro