02. November 2023

Das Photovoltaik-Programm PVPS (Photovoltaic Power Systems) der Internationalen Energieagentur (IEA) hat kürzlich seinen aktuellen Trends-Report veröffentlicht. Der Bericht bietet einen umfassenden Überblick darüber, wie sich die Photovoltaikbranche 2022 entwickelt hat: aus technologischer, wirtschaftlicher und politischer Perspektive.

Das PVPS Programm der IEA setzt sich aus verschiedenen Forschungsprojekten, sogenannten Tasks, zusammen. Aus Task 1 „Strategic PV Analysis & Outreach“ geht der aktuelle Report „Trends in Photovoltaic Applications 2023“ hervor. Die zuständige Arbeitsgruppe beleuchtet in ihrem Bericht die globalen Entwicklungen des Photovoltaiksektors für das Jahr 2022. Dazu gehören auch detaillierte Branchenanalysen und Statistiken.

Meilenstein von einer Billion Watt an installierter Leistung überschritten

Eine ihrer zentralen Erkenntnisse ist, dass der Photovoltaik-Markt im Jahr 2022 die 1-Terawatt-Marke passiert hat. Konkret haben Ende 2022 Photovoltaikanlagen mit einer kumulierten Leistung von 1.183 Gigawatt weltweit Strom aus Sonnenenergie produziert. Ende des Jahres 2021 lag der Wert noch bei 945,7 Gigawatt. Im Vergleich zum Vorjahr kam 2022 mehr als 35 Prozent an neuer Photovoltaikleistung hinzu – der Zubau hat damit einen neuen Rekordwert erreicht. Mit 45 Prozent entfällt der Großteil des Leistungszuwachses auf Photovoltaikanlagen in China. An zweiter Stelle folgt Europa mit 17 Prozent.

Das Überschreiten der 1-Terawatt-Marke wurde bereits basierend auf vorläufigen Marktdaten im diesjährigen Snapshot-Report abgeschätzt. Ebenfalls interessant: Mehr als die Hälfte der Gesamtleistung kommt durch Photovoltaikanlagen zustande, die erst in den vergangenen vier Jahren installiert wurden.

Weltweit erfolgreiche Photovoltaikbranche

Die übergreifenden Erfolgsmeldungen spiegeln sich in den Entwicklungen der einzelnen Länder. Laut dem Trends-Report wurden 2022 in 24 Ländern mehr als ein Gigawatt an Photovoltaikleistung zugebaut – in einigen von ihnen erstmalig. Bis auf den Nahen Osten und Afrika sind alle regionalen Photovoltaik-Märkte gewachsen. Die Autorinnen und Autoren sehen hierin ein Zeichen auf die weit verbreitete Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik. Diese bestehe trotz Faktoren wie hoher Strompreise oder gestiegener Modulpreise, welche während der meisten Zeit des vergangenen Jahres zu beobachten gewesen seien. Ein weiterhin steigendes Ausbautempo der Photovoltaik werde auch in den kommenden Jahren erwartet.

Zukunftsausblick: Investitionen und Herausforderungen

Als Faktoren, die den Ausbau des Photovoltaik-Marktes in einigen Ländern verlangsamten, benennt der Trends-Report Lieferschwierigkeiten, Netzengpässe und Arbeitskräftemangel. Insbesondere die beiden letztgenannten Punkte sehen die Autorinnen und Autoren in manchen Ländern als Herausforderungen an, die weiterhin bestehen werden.

Aus industrieller Perspektive erwarten sie signifikante Investitionen in neue Silizium-, Zell- und Modulherstellungskapazitäten (in einer Höhe von bis zu 716 Gigawatt). Parallel sehen sie auch anhaltende Investitionen dadurch, dass verschiedene Regierungen (USA, Europa, China und Indien) Förderprogramme für eine lokale Photovoltaikproduktion bereitstellen. (av)

Der Projektträger Jülich arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in mehreren Tasks des PVPS mit. Die Analyse des globalen Photovoltaik-Zubaus für das aktuelle Jahr erfolgt 2024 im Rahmen des nächsten IEA-PVPS-Snapshot-Reports. Wie im diesjährigen Snapshot-Report werden die Daten für 2023 zunächst anhand von vorläufigen Schätzungen aufbereitet und zum Jahresende mit dem Trends-Report präzisiert. Zu den weiteren jährlich erscheinenden PVPS-Publikationen gehört daneben noch der Jahresbericht.

Solarzellen in der Produktionslinie
© SweetBunFactory – stock.adobe.com

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Kontakt

Dr. Klaus Prume

Projektträger Jülich (PtJ)
52425 Jülich

+49(0)2461 61 9174

Dr. Georg Altenhöfer-Pflaum
Projektträger Jülich (PtJ)
52425 Jülich

+49(0)2461-61-96366

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