Das Foto zeigt eine Windenergieanlage. Anlagenelemente können erhebliche Beiträge zur Kostensenkung und Steigerung der Zuverlässigkeit liefern.
© Gutzemberg - iStock/Thinkstock
Anlagenelemente können erhebliche Beiträge zur Kostensenkung und Steigerung der Zuverlässigkeit liefern.

Anlagentechnik

Die Anlagentechnik ist neben dem Standort entscheidend für die Höhe der Kosten für Strom aus Windenergie. Maßgeblich sind die Effizienz der Energiewandlung, die Herstellungskosten aller Komponenten und des Gesamtsystems sowie die damit verbundenen Betriebskosten über den gesamten Lebenszyklus der Windenergieanlage. Besonders wichtig ist dabei ein ganzheitlicher Anlagenentwurf: Bereits in der Designphase soll berücksichtigt werden, welcher Aufwand für Herstellung, Betrieb, Rückbau und Recycling nötig ist und wie die Anlagen bzw. Windparks in das Stromnetz integriert werden können.

Anlagenelemente vom Turm, Getriebe, Generator und der Leistungselektronik, aber auch alle weiteren mechanischen und elektrischen Komponenten, können erhebliche Beiträge zur Kostensenkung und Zuverlässigkeitssteigerung liefern. Hier sind auch weiterhin spezifische Neu- und Weiterentwicklungen notwendig. Durch die Kopplung zu Systemen soll die Komplexität bei der Weiterentwicklung dieser Elemente reduziert werden.

In der Windindustrie liegt, verglichen mit anderen Industrien, ein geringes Maß an Standardisierung von Komponenten und Methoden vor. Eine stärkere Modularisierung und die Etablierung von Standards in vielen Schritten der Wertschöpfungskette können die Kosten weiter reduzieren und die Zuverlässigkeit steigern. So sollen beispielsweise in Zukunft langlebige Umrichter vermehrt netzdienliche Aufgaben übernehmen.

Bereits am Rotor entscheidet sich, ob und wie effizient der Wind in elektrische Energie gewandelt werden kann. Deshalb soll diesem Bauteil auch künftig besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, zum Beispiel sollen Verfahren zur Industrialisierung der Fertigung oder zur Geräuschminderung im Betrieb der Anlage entwickelt werden.

Die Entwicklung und Demonstration von innovativen neuen Anlagenkonzepten steht ebenfalls im Fokus der Forschungsförderung. So könnten beispielsweise Kleinwindenergieanlagen eine zuverlässige und bezahlbare dezentrale Stromerzeugung ermöglichen, wenn Inselnetze nicht verbunden werden können. Höhenwindenergieanlagen wiederum erschließen bisher nicht genutzte Windenergiepotenziale.